Das Capital Employed (deutsch: das eingesetzte oder gebundene Kapital) ist eine der zentralen Kennzahlen in der betriebswirtschaftlichen Analyse. Es gibt an, wie viel Kapital ein Unternehmen langfristig in seinem operativen Geschäft gebunden hat, um Gewinne zu erwirtschaften. Ohne die präzise Berechnung dieser Größe lassen sich Renditekennzahlen wie der ROCE (Return on Capital Employed) nicht sinnvoll interpretieren.
Warum ist die Berechnung des Capital Employed wichtig?
Die reine Betrachtung des Gewinns reicht oft nicht aus, um die Effizienz eines Unternehmens zu bewerten. Das Capital Employed zeigt, wie viel "Sprit" (Kapital) nötig war, um den Motor (das operative Geschäft) am Laufen zu halten. Investoren nutzen diese Kennzahl vor allem, um zu prüfen, ob das Management das Kapital effizient einsetzt oder ob zu viel Geld in unproduktiven Beständen oder Forderungen gebunden ist.
Die zwei Wege der Berechnung
Es gibt grundsätzlich zwei Ansätze, um das Capital Employed zu ermitteln: die Aktiv-Seite (Asset-Ansatz) und die Passiv-Seite (Finanzierungs-Ansatz).
1. Der Asset-Ansatz (Aktiv-Seite)
Hierbei konzentriert man sich auf das im Betrieb notwendige Vermögen. Die Formel lautet:
2. Der Finanzierungs-Ansatz (Passiv-Seite)
Dieser Ansatz betrachtet, wie das Unternehmen finanziert ist. Er ist oft einfacher aus der Bilanz abzulesen:
Interaktiver Capital Employed Rechner
CE-Rechner (Asset-Ansatz)
650.000 €
Optimierung des Capital Employed
Ein niedrigeres Capital Employed bei gleichbleibendem Gewinn führt zu einer höheren Rentabilität. Unternehmen können dies durch Working Capital Management erreichen. Laut dem Monatsbericht der Deutschen Bundesbank ist eine effiziente Lagerhaltung und ein schnelles Forderungsmanagement entscheidend für die finanzielle Stabilität.
Fazit
Die Berechnung des Capital Employed ist kein Selbstzweck. Sie dient als Basis für die wichtigste Steuerungsgröße im Unternehmen: den ROCE. Wer sein gebundenes Kapital versteht und optimiert, schafft langfristig echten Shareholder Value.