Obwohl die Liquidität für viele Händler physischer Produkte einen der größten Engpässe für ihr Unternehmenswachstum darstellt, werden die Möglichkeiten der Liquiditätsverbesserung häufig gar nicht oder nicht vollständig ausgeschöpft. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, auch für kleine Händler, die eigene Cashflow-Situation ohne großen Aufwand zu verbessern.
Das Problem der hohen Kapitalbindung physischer Produkte kennen die meisten Händler sehr gut: Die Waren müssen im Vorfeld eingekauft und bezahlt werden, die Auszahlungserlöse aus den Verkäufen folgen aber in der Regel erst Wochen oder Monate später. Damit führt das Thema Cashflow häufig zu einer elementaren Beschränkung im Unternehmenswachstum und im Sourcing neuer Produkte.
Die Dauer von der Auszahlung aus euren Wareneinkäufen bis zu den Einzahlungen aus den späteren Umsatzerlösen, oder ganz allgemein gesprochen die Dauer der Bindung liquider Mittel in eurem Unternehmen, wird auch als Cash-Conversion-Cycle oder Cash-to-Cash-Cycle bezeichnet. Wie groß dieser Zeitraum, und damit eure Kapitalbindung, ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann sich von Produkt zu Produkt unterscheiden.
Jede der folgenden Möglichkeiten nimmt direkt oder indirekt Einfluss auf euren Cash-Conversion-Cycle und versucht über eine verkürzte Kapitalbindung mehr freie Cash-Reserven in eurem Unternehmen freizusetzen, die dann für zusätzliche Investitionen zur Verfügung stehen.
Nicht jede Maßnahme zur Verbesserung des Cashflows lässt sich so ohne Weiteres umsetzen. Häufig sind bestimmte Voraussetzungen nötig, damit eure Kapitalbindung auf diese Art verkürzen könnt.
Zum Beispiel wird ein Hersteller, der nicht in Asien, sondern beispielsweise in Europa, sitzt, möglicherweise höhere Stückkosten verlangen. Auch schnellere Transportwege sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden. Hier ist es wichtig, eine Vorteilhaftigkeitsrechnung anzustellen, sodass ihr für euch feststellen könnt, ob die höheren Kosten für die Produktion oder den Transport durch die niedrigere Kapitalbindung überkompensiert werden. Was euch der kürzere Cash-to-Cash-Cycle dabei monetär bringt, hängt von der Verkürzung der Kapitalbindung, vom zugrundeliegenden Wert und von eurem Kalkulationszinssatz ab. Die Kapitalbindung in euren Produkten hat deshalb für euch so hohe Kosten, weil euch Opportunitätskosten aus dem nicht-freien Cashflow entstehen, der ansonsten für Investitionen zur Verfügung stehen würde. Die Einsparung dieser Opportunitätskosten steht in der Praxis häufig höheren Kosten für Produktion und Transport gegenüber. Auch beim Weg über die Kapitalbeschaffung durch Finanzierung ist es wichtig, dass ihr euren internen Kalkulationszins kennt. Eine Finanzierung bringt euch immer dann zusätzlichen Erlös, wenn die Investition, die ihr damit tätigt, zu einer höheren Rendite verzinst wird, als eure Schuldzinsen.
Viele Wege können euch in eurem Handelsunternehmen zusätzliche Liquidität verschaffen, einige davon müssen sorgfältig abgewägt und immer im Kontext eurer persönlichen Situation gewählt werden. Die Basis aller eurer Cashflow-Verbesserungen, die nur mit höheren tatsächlichen Kosten einhergehen, stellt die Verringerung eurer Opportunitätskosten, die stark von euren Prozessen, eurer Unternehmensrendite und euren Alternativ-Investitionen abhängt.
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