Die optimale Kartongröße

Die Exportkartons, die eure Hersteller mit einer bestimmten Anzahl von Produkten befüllen, bevor die Kartons auf dem Versandweg im Amazon Lager oder in eurem Zwischenlager empfangen werden, können einen beträchtlichen Einfluss auf eure Gesamtkosten bzw. auf die Deckungsbeiträge eurer Produkte haben und haben damit das Potenzial, euer Unternehmen insgesamt mehr oder weniger profitabel zu machen.

Die Exportkartons, die eure Hersteller mit einer bestimmten Anzahl von Produkten befüllen, bevor die Kartons auf dem Versandweg im Amazon Lager oder in eurem Zwischenlager empfangen werden, können einen beträchtlichen Einfluss auf eure Gesamtkosten bzw. auf die Deckungsbeiträge eurer Produkte haben und haben damit das Potenzial, euer Unternehmen insgesamt mehr oder weniger profitabel zu machen.

Dabei gibt es verschiedene Kostenpositionen innerhalb eurer Produktstückkosten, die durch die Größe, und damit die Füllmenge, eurer Exportkartons beeinflusst werden.

Die Annahme-, Bereitstellungs-, Etikettierungs-, Zwischenlagerungs- und Inboundkosten

Dazu zählen alle Stückkosten, die auf Basis des Exportkartons berechnet werden. Das können, je nach Zwischenlagernutzung und Logistiker, Warenannahme am Zwischenlager, Bereitstellung und Etikettierung am Zwischenlager, aber auch die Zwischenlagergebühr selbst sein. Viele Logistiker nutzen hier Abrechnungsmodelle auf Kartonbasis. Informiere dich dazu am besten einmal direkt bei deinem Zwischenlager-Anbieter.

Die Stückkosten ergeben sich dann aus den Kartonkosten geteilt durch die Anzahl der Produkte innerhalb eines Kartons. Werden eure Kartons mit mehr Einheiten befüllt, sinken damit automatisch eure Stückkosten, weil mit der Kartonbestückung der Nenner kleiner wird und dem einzelnen Produkt ein geringerer Anteil der Kartonkosten zugerechnet werden muss. Oder umgekehrt formuliert: Ihr braucht für die gleiche Menge an Produkten eine geringere Anzahl an Exportkartons und habt durch die eingesparten Kartons damit weniger Gesamtkosten.

Aber selbst ohne Zwischenlagernutzung oder mit Logistiker, der nach Palette oder Volumen abrechnet, gibt es Kostenvorteile mit größeren Exportkartons: Die sogenannte Inboundgebühr, also die Gebühr, die ihr an Amazon für die Versandetiketten eurer Einsendungen bezahlt, richtet sich bei Kartonsendungen über DHL nach der Anzahl der Kartons. Hier liegt üblicherweise auch das größte Einsparpotenzial der meisten Händler. Bei Kartonsendungen über DHL, die ihr im Seller Central beauftragt und auch dort die Etiketten dafür druckt, berechnet euch Amazon eine Gebühr von 3,31€ pro eingesendetem Karton. Diese Gebühr wird, genauso wie die Zwischenlagerkosten, mit zunehmender Kartonbestückung mit einem kleineren Anteil auf eure Einzelprodukte verrechnet.

Das Einsparpotenzial

Wie groß die eingesparten Kosten dabei sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen neben der aktuellen Auslastung der Kartons auch die Abrechnungskonditionen deines Logistikers, deine Einsendemethode und deine Einsende- und Bestellmengen relativ zu deinem Absatz.

Stellen wir uns beispielhaft einen Händler mit zehn Produkten im Sortiment vor. Jedes dieser Produkte hat eine Kartonbestückung von 5 Einheiten, einen Tagesabsatz von 20 Einheiten und der Händler nutzt ein Zwischenlager, das Gebühren auf Basis der Kartonanzahl berechnet. Ein Karton kostet ihn dabei durchschnittlich 2,50€ an Zwischenlagergebühren, 0,75€ an Wareneingangsgebühren, 0,80€ an Bereitstellungs- und Etikettierungsgebühren sowie die oben erwähnten 3,31€ an Inboundgebühren. Ein Karton kommt damit in Summe auf 7,36€. Bei einer Kartonbestückung von 5 Einheiten entspricht das einem Anteil von 1,47€ pro Einheit.

Vergrößert der Händler nun seine Kartons auf 10 Einheiten pro Karton, trägt jede Einheit jetzt nur noch die Hälfte, also 0,74€ dieser Kosten. Bei 10 Produkten mit einem jeweiligen Tagesabsatz von 20 Einheiten entspricht das einem Einsparpotenzial von 0,74€ * 10 Produkte * 20 Einheiten/Tag * 30 Tage = 4.400€ pro Monat.

Ein ziemlich solides Ergebnis, wenn man bedenkt, dass für eine Kartonvergrößerung in der Regel eine kurze Mail an euren Hersteller ausreicht.

Die Grenzen der Kartonmaximierung

Natürlich könnt ihr eure Kartons nicht unbegrenzt vergrößern. Je nach Verhältnis aus Volumen und Gewicht eurer Produkte werdet ihr irgendwann entweder an die Grenzen der zulässigen Maße oder des zulässigen Gewichts pro Karton durch Amazon, Transportdienstleister oder Hersteller stoßen.

Beispielsweise begrenzt Amazon Kartonsendungen in den meisten Fällen auf eine Kantenlänge von 63,5 cm und ein Gewicht von 23 kg. Transporteur oder Hersteller haben hier gegebenenfalls noch strengere Vorgaben oder euer Hersteller hat möglicherweise sowieso nur eine begrenzte Auswahl an Kartongrößen. Hier liegt es an euch, in Abstimmung mit allen Stellen den Engpass zu ermitteln und eure Kartongrößen so ans erlaubte Maximum heranzuführen.

Ergebnis

Wie ihr seht, können kleine Veränderungen in eurem Importprozess große Auswirkungen auf eure gesamte Profitabilität haben. Ein durchschnittlicher Händler hat hier durch gezielte Steuerung häufig schon enorme Einsparpotenziale und kann seine Deckungsbeiträge und damit sein Ergebnis beträchtlich verbessern. Ein Blick auf eure aktuellen Kartongrößen sollte sich damit für euch definitiv lohnen.

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