In einer volatilen Wirtschaftswelt stoßen klassische, statische Jahresbudgets zunehmend an ihre Grenzen. Wer im Januar plant und im Dezember abrechnet, fährt oft monatelang „auf Sicht“ mit veralteten Zahlen. Die Lösung für moderne Controller und CFOs lautet: Rollierender Forecast (Rolling Forecast). Dieser dynamische Ansatz ermöglicht es Unternehmen, kontinuierlich in die Zukunft zu blicken, Ressourcen agil zu steuern und schneller auf Marktveränderungen zu reagieren.
Was ist ein rollierender Forecast?
Ein rollierender Forecast ist ein Instrument der Unternehmenssteuerung, bei dem der Planungshorizont nicht an das Geschäftsjahr gebunden ist. Stattdessen wird der Prognosezeitraum (meist 12, 15 oder 18 Monate) in regelmäßigen Abständen (monatlich oder quartalsweise) aktualisiert und „rollt“ in die Zukunft weiter.
Sobald ein Monat abgeschlossen ist, wird ein neuer Monat am Ende des Planungshorizonts angehängt. Dies zwingt das Management dazu, sich kontinuierlich mit zukünftigen Entwicklungen auseinanderzusetzen, anstatt nur einmal jährlich einen Budgetplan zu erstellen, der oft schon nach wenigen Wochen obsolet ist. Für eine tiefere Integration in die Unternehmenssteuerung empfiehlt sich ein Blick auf moderne Controlling-Dienstleistungen.
Die Kernunterschiede zum statischen Budget
| Merkmal | Statisches Budget | Rollierender Forecast |
|---|---|---|
| Zeithorizont | Fix (meist bis 31.12.) | Kontinuierlich (z. B. immer 12 Monate) |
| Zielsetzung | Zielerreichung & Incentivierung | Steuerung & Früherkennung |
| Aufwand | Hoch (einmal jährlich) | Verteilt (regelmäßig, aber schlanker) |
| Detailgrad | Sehr hoch (Kontenebene) | Aggregiert (Treiberebene) |
Mathematische Grundlagen der Hochrechnung
Ein rollierender Forecast basiert selten auf Bauchgefühl, sondern auf mathematischen Modellen. Eine gängige Methode ist die Run-Rate-Extrapolation, bei der aktuelle Ist-Daten genutzt werden, um den Trend für die kommenden Perioden fortzuschreiben.
Interaktiver Forecast-Rechner
Nutzen Sie diesen Rechner, um basierend auf Ihren Ist-Zahlen eine lineare Hochrechnung zu simulieren. Dies entspricht der Logik eines rollierenden Forecasts auf Run-Rate-Basis.
📈 Run-Rate Forecast Rechner
Vorteile und Herausforderungen
Die Einführung eines rollierenden Forecasts ist mehr als nur eine technische Umstellung; es ist ein kultureller Wandel im Unternehmen. Experten wie der Internationale Controller Verein (ICV) betonen, dass Agilität heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Laut Google Search Central ist die Bereitstellung von hilfreichen, datenbasierten Inhalten zudem ein Kernfaktor für digitale Autorität.
Die größten Vorteile
- Realismus statt Wunschdenken: Entscheidungen basieren auf aktuellen Marktdaten statt auf veralteten Budgetannahmen.
- Schnellere Reaktionszeit: Risiken und Chancen werden durch den 12–18-monatigen Blickwinkel früher erkannt.
- Entpolitisierung: Weniger „Sandbagging“, da der Forecast oft vom Bonussystem entkoppelt ist.
Häufige Herausforderungen
Ein rollierender Forecast darf kein „Budget light“ sein. Er muss treiberbasiert und automatisiert erfolgen. Unternehmen, die bereits Interim Controlling nutzen, können diesen Übergang oft schneller bewältigen, da externe Expertise den Prozess beschleunigt.