Zahlungsziele: Beispiele & Fristen erklärt für eine effiziente Liquiditätssteuerung

Das Warten auf Zahlungseingänge kann die Liquidität Ihres Unternehmens empfindlich stören. Ein klar definiertes Zahlungsziel ist daher mehr als nur eine Formalität – es ist ein entscheidendes Instrument für Ihre finanzielle Stabilität. Doch wie wählt man die richtige Zahlungsziel-Formulierung , um den Cashflow strategisch zu steuern und Missverständnisse zu vermeiden? Die Antwort liegt in präzisen, rechtssicheren und kundenfreundlichen Angaben auf Ihrer Rechnung.

Der Weg vom Zahlungsziel zum gesicherten Cashflow1Rechnung stellen2Zahlungsfrist läuft3Liquidität gesichert

In diesem Artikel führen wir Sie durch die Welt der Zahlungsziele. Dabei erläutern wir die wichtigsten Begriffe rund um Zahlungsziele und Zahlungsfristen, einschließlich der Rolle des Gesetzgebers. Wir konzentrieren uns auf die korrekte Zahlungsziel-Rechnungs-Formulierung , zeigen Ihnen praxiserprobte Zahlungsziel-Formulierungsmuster und erklären die wichtigsten gesetzlichen Regelungen. Ob Sie eine Rechnung sofort fällig stellen oder Skonto anbieten möchten – dieses Wissen ist unerlässlich, um Ihre Finanzen effektiv zu steuern.

Die richtige Zahlungsziel Formulierung: Muster und Beispiele

Die Formulierung des Zahlungsziels auf einer Rechnung ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und pünktliche Zahlungen sicherzustellen. Klare und eindeutige Angaben zu Zahlungsfristen und Skonti helfen, Missverständnissen vorzubeugen und sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Zahlungsprozess. Sie legt unmissverständlich fest, wann der Käufer die Rechnung begleichen muss. Hier sind die gängigsten Muster und Beispiele für Ihre Rechnungen.

Muster 1: Rechnung sofort fällig – Formulierungen

Wenn eine Zahlung unmittelbar nach Rechnungserhalt erfolgen soll, ist eine klare Ansage nötig. Diese Formulierungen signalisieren Dringlichkeit und sichern Ihre Liquidität.

  • „Zahlungsziel: sofort ohne Abzug“
    Diese Formulierung ist die präziseste. Sie stellt klar, dass der gesamte Rechnungsbetrag unmittelbar fällig ist und keine Abzüge wie Skonto erlaubt sind. Sie ist ideal, wenn keine Rabatte gewährt werden.
  • „Rechnung ist sofort fällig“
    Diese ebenfalls sehr direkte rechnung sofort fällig Formulierung wird häufig bei Geschäftskunden (B2B) verwendet. Bei Rechnungen an Privatpersonen (Verbraucher) ist Vorsicht geboten: Hier muss eine konkrete Frist oder ein Datum genannt werden, damit der Zahlungsverzug rechtssicher eintritt.
  • „Sofort fällig ohne Abzug“
    Eine kurze und bündige Variante, die keine Fragen offenlässt. Der Kunde weiß, dass er umgehend und den vollen Betrag zahlen muss.

Muster 2: Zahlungsziel mit fester Frist

Feste Fristen sind im Geschäftsverkehr am weitesten verbreitet. Sie geben dem Kunden ein klares Zeitfenster für die Begleichung der Forderung. Der festgelegte Zeitraum zwischen Rechnungsstellung und Zahlung ist dabei für die Liquiditätsplanung von Unternehmen entscheidend.

  • „Zahlbar innerhalb von 14 Tagen netto“
    Diese Formulierung räumt dem Kunden eine Zahlungsfrist von 14 Tagen ein. Der Zusatz „netto“ bedeutet, dass keine Skonti oder sonstigen Abzüge möglich sind.
  • „Zahlbar innerhalb von 30 Tagen netto“
    Hierbei hat der Rechnungsempfänger 30 Tage Zeit, den vollen Rechnungsbetrag zu begleichen. Dies entspricht der gesetzlichen Regelfrist im B2B-Verkehr.
  • „Zahlbar bis zum [Datum]“
    Ein festes Zahlungsdatum (z. B. „Zahlbar bis zum 15. Oktober 2025“) ist besonders eindeutig und eignet sich gut für wiederkehrende Zahlungen wie Mieten oder Abonnements. Der Zahlungstermin bezeichnet dabei den letztmöglichen Tag, an dem die Zahlung erfolgen muss.
  • „Zahlbar innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware“
    Diese Formulierung ist kundenfreundlich, da sie die Zahlungsfrist an die Warenlieferung koppelt und nicht an das Rechnungsdatum.

Muster 3: Zahlungsziel mit Skonto als Anreiz

Ein Skonto ist ein prozentualer Nachlass für schnelle Zahler. Es ist ein wirksames Instrument, um den Zahlungseingang zu beschleunigen.

  • „10 Tage mit 2 % Skonto, 30 Tage netto“
    Dieses Zahlungsziel Formulierung Muster bietet dem Kunden einen klaren Anreiz: Wenn er innerhalb von 10 Tagen bezahlt, darf er 2 % vom Rechnungsbetrag abziehen. Ansonsten ist der volle Betrag spätestens innerhalb von 30 Tage netto fällig.
Berechnung des Skontos
Die Berechnung des Skontobetrags und des finalen Zahlungsbetrags erfolgt mit diesen Formeln:
\[\text{Skontobetrag}=\text{Rechnungsbetrag} \times \frac{\text{Skontosatz}}{100}\]\[\text{Zahlungsbetrag}=\text{Rechnungsbetrag} - \text{Skontobetrag}\]
Beispiel: Bei einer Rechnung über 1.000 € und 2 % Skonto beträgt der Skontobetrag 20 €. Der Kunde zahlt also nur 980 €.

Interaktiver Skonto-Rechner

Berechnen Sie schnell und einfach Ihre Ersparnis durch Skonto.

Ergebnis:

Skonto-Ersparnis: 0.00 €

Zu zahlender Betrag: 0.00 €

Was ist ein Zahlungsziel?

Das Zahlungsziel definiert die Frist, innerhalb derer eine Rechnung nach einem Kaufvertrag zu begleichen ist. Es handelt sich praktisch um einen zinslosen Lieferantenkredit: Der Käufer kann die Ware oder Dienstleistung bereits nutzen, bevor er dafür bezahlt. Zahlungsziele gelten sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen und sind für die Abwicklung von Service- oder Dienstleistungsverträgen ebenso relevant wie für den Warenkauf.

  • Für den Verkäufer ist das Gewähren eines Zahlungsziels ein Instrument zur Absatzförderung, birgt aber auch das Risiko eines Zahlungsausfalls (Debitorenrisiko). Unternehmer und Privatpersonen können dabei unterschiedliche Zahlungsziele und Zahlungsbedingungen vereinbaren, je nach Vertragsart und rechtlichen Vorgaben. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Zahlungsziel und Zahlungsfrist zu kennen: Während das Zahlungsziel den Zeitpunkt der Fälligkeit angibt, beschreibt die Zahlungsfrist den Zeitraum bis zur Zahlung. Die Regelung von Zahlungszielen erfolgt durch gesetzliche Vorgaben, wie zum Beispiel die 30-Tage-Regel, sowie durch individuelle vertragliche Vereinbarungen. Die richtige Zahlungsbedingung ist entscheidend für die Liquidität des Unternehmens und ein effektives Forderungsmanagement.
  • Für den Käufer bietet es die Möglichkeit, den Cashflow besser zu steuern und bei schneller Zahlung eventuell Skonti zu nutzen.

Zahlungsfristen und ihre Bedeutung

Zahlungsfristen sind ein zentrales Element jeder Rechnung und haben einen direkten Einfluss auf die Liquidität eines Unternehmens. Sie bestimmen, innerhalb welchen Zeitraums der Kunde den offenen Rechnungsbetrag begleichen muss. Die gesetzliche Zahlungsfrist beträgt in Deutschland 30 Tage, sofern auf der Rechnung keine andere Frist angegeben ist. Unternehmen können jedoch individuelle Zahlungsfristen vereinbaren, um auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und die eigene Liquiditätsplanung einzugehen. Eine klar definierte Zahlungsfrist auf der Rechnung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sorgt für eine reibungslose Bezahlung. Für Unternehmen ist es wichtig, die Zahlungsfristen so zu wählen, dass sie einerseits die Liquidität sichern und andererseits die Kundenbeziehung nicht belasten. Eine zu kurze Frist kann Kunden unter Druck setzen, während zu lange Fristen die eigene Zahlungsfähigkeit gefährden. Die richtige Angabe der Zahlungsfrist auf Rechnungen ist daher ein entscheidender Faktor für ein gesundes Forderungsmanagement und einen stabilen Cashflow.

Der Prozess des Zahlungsziels: Ein Balanceakt Von der Leistungserbringung bis zum Zahlungseingang 1LeistungWare / Dienstleistung2RechnungRechnungsstellung3Zahlungszielz. B. 14, 30, 60 Tage4ZahlungZahlungseingang Vorteil für den Kunden ✓ Finanzielle Flexibilität✓ Kaufanreiz (Absatzförderung)✓ Vertrauensbeweis Risiko für den Verkäufer ✗ Belastung der Liquidität✗ Debitorenrisiko (Ausfall)✗ Administrativer Aufwand

Zahlungsbedingungen: Was gehört dazu?

Zahlungsbedingungen regeln alle Aspekte rund um die Bezahlung einer Rechnung und sind ein wichtiger Bestandteil jeder Geschäftsbeziehung. Sie umfassen nicht nur die Zahlungsfrist, sondern auch die Zahlungsart (z.B. Überweisung, Kreditkarte), mögliche Rabatte oder Skonti sowie weitere Regelungen zur Bezahlung. Eine präzise und verständliche Formulierung der Zahlungsbedingungen auf der Rechnung ist essenziell, um Missverständnisse mit Kunden zu vermeiden und die Einhaltung der Fristen zu fördern. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Zahlungsbedingungen transparent und fair gestaltet sind und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Je nach Branche, Kundenstruktur und Unternehmensstrategie können die Zahlungsbedingungen individuell angepasst werden. Eine klare Angabe der Zahlungsbedingungen auf jeder Rechnung schafft Verbindlichkeit und erleichtert das Debitorenmanagement .

Zahlungsziel-Formulierungen im Überblick Sofort fällig „Zahlbar sofortohne Abzug“Ideal für maximaleLiquidität, wennkeine Rabattegewährt werden. Feste Frist „Zahlbar innerhalbvon 14 Tagen netto“Standard imB2B-Verkehr,schafft Planbarkeitfür beide Seiten.% Mit Skonto „2 % Skonto beiZahlung in 10 Tagen“Starker Anreizfür schnelleZahlungen undbesseren Cashflow.

Internationale Zahlungsziele: Besonderheiten im Auslandsgeschäft

Im internationalen Geschäft gelten oft andere Regeln für Zahlungsziele und Zahlungsfristen als im Inland. Unternehmen, die Rechnungen an Kunden im Ausland stellen, sollten sich mit den jeweiligen Vorschriften und Gepflogenheiten vertraut machen. In vielen Ländern sind längere Zahlungsfristen üblich, um Transportzeiten und komplexe Abwicklungen zu berücksichtigen. Auch die Zahlungsbedingungen müssen an die Besonderheiten des Ziellandes angepasst werden, etwa in Bezug auf Währungen, Zahlungsarten oder rechtliche Vorgaben. Es empfiehlt sich, die Zahlungsfristen und Zahlungsbedingungen in internationalen Rechnungen klar und eindeutig zu formulieren, um Missverständnisse und Zahlungsverzögerungen zu vermeiden. Unternehmen sollten zudem sicherstellen, dass ihre Rechnungen den lokalen Vorschriften entsprechen und die Zahlungsabwicklung für internationale Kunden so einfach wie möglich gestaltet ist. So lassen sich reibungslose Zahlungen und stabile Geschäftsbeziehungen auch im Auslandsgeschäft gewährleisten.

Gesetzliche Regelungen zum Zahlungsziel

In Deutschland sind die Rahmenbedingungen für Zahlungsziele im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert.

  • Grundsatz: Gemäß § 271 BGB ist eine Zahlung grundsätzlich sofort bei Erhalt der Leistung fällig. Ein abweichendes Zahlungsziel muss vereinbart werden. Für den Zahlungsverzug und die Festlegung von Zahlungszielen ist insbesondere § 286 BGB relevant, da er regelt, wann ein Schuldner nach Ablauf einer Frist in Verzug gerät und welche rechtlichen Konsequenzen dies hat.
  • 30-Tage-Regel: Ohne eine spezifische Zahlungsziel Formulierung auf der Rechnung gerät ein gewerblicher Kunde (B2B) spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Zugang der Rechnung automatisch in Zahlungsverzug. Bei Verbrauchern (B2C) muss auf diese Folge in der Rechnung explizit hingewiesen werden. Die Frist von 30 Tagen bzw. die gesetzliche Zahlungsfrist von 30 Tagen gilt als Standard für Verbraucher und Unternehmen, sofern keine abweichenden Vereinbarungen getroffen wurden.
  • Maximale Fristen: Das Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug begrenzt Zahlungsfristen im Geschäftsverkehr in der Regel auf maximal 60 Tage. Längere Fristen sind nur zulässig, wenn sie ausdrücklich vereinbart wurden und für den Gläubiger nicht grob unbillig sind.

Die Zahlungsfrist beginnt in der Regel mit dem Rechnungseingang beim Schuldner, weshalb eine korrekte und zeitnahe Rechnungsstellung entscheidend für die Liquiditätsplanung und den Geldfluss im Unternehmen ist. Nach Ablauf der Zahlungsfrist, also mit dem Fristende, gerät der Schuldner gemäß § 286 BGB in Verzug, was rechtliche Konsequenzen wie Mahnverfahren und mögliche Verzugszinsen nach sich zieht. Der Ablauf eines Mahnverfahrens sieht vor, dass nach Überschreiten des Zahlungsziels zunächst eine Mahnung erfolgt und bei weiterem Zahlungsverzug rechtliche Schritte eingeleitet werden können.

Es gibt deutliche Unterschiede bei Zahlungsfristen und Zahlungszielen zwischen verschiedenen Ländern und Branchen, die auf kulturelle und rechtliche Rahmenbedingungen zurückzuführen sind. Unternehmen sollten diese Unterschiede bei der Gestaltung ihrer Zahlungsbedingungen berücksichtigen, um eine effiziente Liquiditätssteuerung und einen reibungslosen Geldfluss sicherzustellen.

Zahlungsverzug und seine Auswirkungen

Wird eine Rechnung nicht innerhalb der vereinbarten Frist bezahlt, spricht man von Zahlungsverzug . Für Unternehmen kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Liquidität und den Cashflow haben, da offene Forderungen nicht rechtzeitig beglichen werden. Zahlungsverzögerungen können zu finanziellen Engpässen führen und die Planungssicherheit beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen ihre Kunden regelmäßig an ausstehende Zahlungen erinnern und bei Zahlungsverzug konsequent handeln – etwa durch das Versenden von Mahnungen oder die Berechnung von Verzugszinsen. Eine klare Kommunikation der Zahlungsfristen und eine effiziente Verwaltung der Zahlungsziele helfen, Zahlungsverzug zu minimieren. So bleibt die Geschäftsbeziehung zu den Kunden intakt und das Forderungsmanagement des Unternehmens effizient.

Factoring als Alternative zum klassischen Zahlungsziel

Factoring bietet Unternehmen eine interessante Alternative zum klassischen Zahlungsziel, insbesondere wenn lange Zahlungsfristen oder Liquiditätsengpässe die eigene Zahlungsfähigkeit belasten. Beim Factoring verkauft das Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factor, der im Gegenzug einen Großteil des Rechnungsbetrages sofort auszahlt. So erhalten Unternehmen schneller Liquidität, ohne auf die Zahlung der Kunden warten zu müssen. Wie von Experten für KMU-Finanzierung bestätigt wird, kann Factoring den Cashflow stabilisieren und das Risiko von Zahlungsausfällen reduzieren. Allerdings sollten Unternehmen die Kosten und vertraglichen Bedingungen des Factorings sorgfältig prüfen, um sicherzustellen, dass diese Lösung zur eigenen Geschäftsstrategie passt. Für viele Unternehmen ist Factoring ein effektives Instrument, um die Liquidität zu sichern und flexibel auf unterschiedliche Zahlungsfristen und -ziele zu reagieren.

Zahlungsziel und Cashflow-Steuerung in Unternehmen

Die Festlegung von Zahlungszielen ist ein strategisches Instrument zur Steuerung der eigenen Liquidität. In der Praxis werden Zahlungsziele häufig an die individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen des Unternehmens angepasst, um eine optimale Balance zwischen Kundenbindung und Liquiditätssicherung zu erreichen.

  • Risiko in Wachstumsphasen: Besonders in Wachstumsphasen können zu großzügige Zahlungsziele (z. B. 60 oder 90 Tage) gefährlich sein. Während Sie auf Ihre Einnahmen warten, müssen Sie weiterhin Lieferanten, Gehälter und andere laufende Kosten bezahlen. Dies kann schnell zu einem Liquiditätsengpass führen.
  • Skonto zur Beschleunigung: Das Anbieten von Skonto kann Kunden motivieren, Rechnungen schneller zu begleichen und so Ihren Cashflow verbessern.
  • Risikominimierung: Um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen, sind eine Bonitätsprüfung bei Neukunden und die Vereinbarung eines Eigentumsvorbehalts (die Ware bleibt bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum des Verkäufers) sinnvolle Maßnahmen.

Zahlungsziele können auch dazu genutzt werden, den Cashflow eines Unternehmens zu steuern. Indem zum Beispiel Skonti für frühere Zahlungen angeboten werden, können Unternehmen ihre Kunden dazu anregen, Rechnungen schneller zu begleichen. Die betriebswirtschaftliche Kennzahl des Geldumschlags, die aus der Lagerdauer und den Zahlungszielen von Debitoren und Kreditoren errechnet wird, kann dabei helfen, den Cashflow effizient zu steuern.

Formel: Cash Conversion Cycle (CCC)

Der Cash Conversion Cycle (CCC), auch Geldumschlagsdauer genannt, misst die Zeit in Tagen, die ein Unternehmen benötigt, um Investitionen in Lagerbestände und andere Ressourcen in Zahlungseingänge aus Verkäufen umzuwandeln.

CCC=DIO+DSODPO
  • DIO (Days Inventory Outstanding): Durchschnittliche Lagerdauer der Vorräte.
  • DSO (Days Sales Outstanding): Debitorenlaufzeit, d.h. die durchschnittliche Zeit bis zur Bezahlung durch Kunden.
  • DPO (Days Payables Outstanding): Kreditorenlaufzeit, d.h. die durchschnittliche Zeit, die sich das Unternehmen zur Bezahlung seiner eigenen Rechnungen nimmt.

Ein kürzerer CCC bedeutet eine schnellere Umwandlung von Ausgaben in Einnahmen und somit eine bessere Liquidität.

Durchschnittliche Zahlungsziele in Europa

Die Zahlungsziele unterscheiden sich nicht nur von Branche zu Branche, sondern auch von Land zu Land. In Europa gibt es eine bemerkenswerte Varianz in den durchschnittlichen Zahlungszielen.

Unterschiede in den Zahlungszielen zwischen den Ländern

Betrachten wir beispielsweise Dänemark und Deutschland. Hier sind die Fristen für die Zahlungsziele relativ kurz. In Dänemark liegt das durchschnittliche Zahlungsziel bei 24 Tagen, während es in Deutschland sogar noch einen Tag kürzer ist, nämlich 23 Tage. Diese kurzen Zahlungsziele reflektieren eine Geschäftskultur, die auf Effizienz und schnelle Abwicklung von Transaktionen ausgerichtet ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Fristen nur Durchschnittswerte sind und individuelle Vereinbarungen zwischen Geschäftspartnern davon abweichen können.

Durchschnittliche Dauer der Zahlungsziele in Deutschland

In Deutschland sind die Zahlungsziele in der Regel recht kurz. Im ersten Halbjahr 2022 betrug die durchschnittliche Dauer der gewährten Zahlungsziele etwa 29,80 Tage . Dieser Wert ist ein Durchschnitt über alle Branchen und Unternehmen hinweg und kann daher von den individuellen Zahlungszielen, die du in deinem Unternehmen festlegst, abweichen. Es ist wichtig, dass du die Zahlungsziele in deinem Unternehmen sorgfältig festlegst und dabei sowohl die Interessen deines Unternehmens als auch die deiner Geschäftspartner berücksichtigst. Die Zahlungsziele sind ein wichtiger Faktor im Geschäftsleben. Sie beeinflussen nicht nur die Liquidität deines Unternehmens, sondern auch deine Beziehungen zu Geschäftspartnern. Daher ist es wichtig, dass du dich mit den gängigen Praktiken in deinem Land und in deiner Branche vertraut machst und deine Zahlungsziele entsprechend festlegst.

Zahlungsziel in internationalen Geschäften

Im internationalen Geschäftsverkehr sind die Zahlungsziele oft länger als im Inland. Das hat verschiedene Gründe, unter anderem die längeren Lieferwege und die komplexeren rechtlichen und logistischen Rahmenbedingungen.

Übliche Zahlungsfristen in internationalen Geschäften

In internationalen Geschäften sind Zahlungsfristen von 90 bis 120 Tagen keine Seltenheit. Das bedeutet, dass der Käufer den Kaufpreis erst 3 bis 4 Monate nach Lieferung der Ware bezahlen muss. Diese längeren Zahlungsziele bieten den Unternehmen mehr Flexibilität und können dazu beitragen, Geschäftsbeziehungen zu stärken und zu stabilisieren. Allerdings bergen sie auch Risiken, insbesondere das Risiko eines Zahlungsausfalls. Zur Absicherung solcher Geschäfte gibt es spezielle Instrumente wie das Akkreditiv, wie die IHK Stuttgart erläutert, das die Zahlung bei vertragsgerechter Lieferung garantiert.

Zahlungsziele im Überblick Die vier Säulen für ein effektives Forderungsmanagement 1. Definition & Zweck Ein Zahlungsziel ist die Frist  zur Begleichung einer Rechnung.  Es wirkt wie ein zinsloser,  kurzfristiger Lieferantenkredit.2. Gesetzliche Grundlagen Im BGB geregelt –  grundsätzlich sofort fällig.  Häufig 30 Tage (B2C) oder  60 Tage (B2B); Verzug ⟹ Zinsen.3. Praxis & Risiken Skonto beschleunigt Zahlungen. Risiken (Debitorenrisiko)  mit Bonitätsprüfung &  Eigentumsvorbehalt mindern.4. Liquiditätssteuerung Lange Ziele binden Kapital,  gefährden den Cashflow. Kurze Fristen & Anzahlungen  sichern die Liquidität.Strategische Zahlungsziele sind der Schlüssel zu einem gesunden Cashflow.

Zahlungsziele im Überblick Die vier Säulen für ein effektives Forderungsmanagement 1. Definition & Zweck Ein Zahlungsziel ist die Fristzur Begleichung einer Rechnung.Es wirkt wie ein zinsloser,kurzfristiger Lieferantenkredit. 2. Gesetzliche Grundlagen Im BGB geregelt –grundsätzlich sofort fällig.Häufig 30 Tage (B2C) oder60 Tage (B2B); Verzug ⟹ Zinsen. 3. Praxis & Risiken Skonto beschleunigt Zahlungen.Risiken (Debitorenrisiko)mit Bonitätsprüfung &Eigentumsvorbehalt mindern. 4. Liquiditätssteuerung Lange Ziele binden Kapital,gefährden den Cashflow.Kurze Fristen & Anzahlungensichern die Liquidität. Strategische Zahlungsziele sind der Schlüssel zu einem gesunden Cashflow.

Moderne Softwarelösungen zur Überwachung

Die Überwachung von Zahlungszielen kann, besonders bei vielen Rechnungen, schnell unübersichtlich werden. Moderne Buchhaltungs- oder Rechnungssoftware hilft dabei, den Überblick zu behalten. Solche Tools ermöglichen es, Fristen automatisch zu überwachen, Mahnungen zu versenden und das Forderungsmanagement insgesamt zu optimieren.

Der WHK-Zahlungsziel-Rechner (Online)

Zahlungsziel Rechner

Berechnen Sie Fälligkeitsdaten & Liquidität

Berechnung

Fälligkeitsdatum
Skonto-Frist bis
Betrag mit Skonto
Skonto-Ersparnis
Verzugszinsen / Tag

FAQ zum Thema Zahlungsziel

Was passiert, wenn das Zahlungsziel überschritten wird?

Wenn das Zahlungsziel überschritten wird, befindet sich der Schuldner im Zahlungsverzug. Der Gläubiger kann daraufhin Mahnungen versenden und Verzugszinsen fordern. Der Ablauf nach Überschreiten des Zahlungsziels sieht in der Regel vor, dass zunächst eine Mahnung verschickt wird und anschließend, falls keine Zahlung erfolgt, weitere Schritte wie ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet werden können.

Was bedeutet das Zahlungsziel „sofort ohne Abzug“?

Die Formulierung „Zahlungsziel sofort ohne Abzug“ bedeutet, dass die Zahlung unmittelbar nach Erhalt der Rechnung fällig ist und keine Abzüge, wie zum Beispiel Skonti, vorgenommen werden dürfen.

Wie kann ich als Unternehmen meine Zahlungsziele effizient überwachen?

Unternehmen können ihre Zahlungsziele am besten mit modernen Softwarelösungen überwachen. Diese Tools helfen, Fristen zu verwalten, den Zahlungseingang zu verfolgen und das Forderungsmanagement zu optimieren.

Welche Rolle spielt das Zahlungsziel für die Liquidität eines Unternehmens?

Das Zahlungsziel ist entscheidend für die Liquidität. Kürzere Zahlungsziele oder Anreize wie Skonto verbessern den Cashflow, während lange Zahlungsfristen die Liquidität belasten können.

J
Jan Weinland

Author at WHK Controlling